Zahnpflege bei Hunden und Katzen – Wie entsteht Zahnstein?
Unsere Hunde und Katzen sind
Fleischfresser! Ihr Gebiss ist dementsprechend darauf ausgelegt
Beutetiere zu greifen, anschließend den Tierkörper zu zerlegen und
weitgehend „mit Haut und Haaren“ zu fressen.
Hierbei erfüllen die verschiedenen
Zahngruppen bestimmte Funktionen! Im Gegensatz zu Pflanzenfressern
hat der Hund keine Verdauungsenzyme im Speichel und produziert auch
vergleichsweise wenig Speichel. Jeder Hund ist ein einzigartiges
Individuum, daher gilt, dass die Keimflora im Maul von Hund zu Hund
unterschiedlich ist. Ebenso variiert die
Speichelzusammensetzung und natürlich das Kauverhalten deutlich.
In der Maulhöhle versucht der
Organismus einen pH Wert von 7 einzuhalten. Pauschal hat Fleisch einen pH Wert
unter 7, Kohlenhydrate fangen bei deutlich über 7 an. Zahnsteinbildende Bakterien werden
durch Kohlenhydrate ernährt und diese sorgen für Plaque – die
Vorstufe des Zahnsteins. Durch das vergären von Kohlenhydraten in
der Nahrung entstehen Säuren, die den pH Wert absenken. Sinkt der pH
Wert unter 5,7, so entsteht ein saures Milieu → die
Zahnsteinbildung beginnt....
Interessant ist auch zu erwähnen, dass
die Magensäure des Hundes zehnmal mehr Salzsäure als die Magensäure
des Menschen enthält. Der Hund hat mit Nahrung im Magen einen
pH-Wert unter 1, der Mensch 4-5!! Die Produktion der Verdauungssäfte
beim Hund erfolgt durch den Schlüsselreiz → Fleisch!!!
Also die Schlussfolgerung …. Hunde
und Katzen behalten ein gesundes Gebiss wenn man sie an ihre Anatomie
und ihr Fressverhalten angepasst ernährt!
Die natürlichste und gesündeste
Variante der Zahnpflege ist Kauen, Kauen und nochmal Kauen! Dafür eignen sich am besten rohe
Karotten, rohe Rind-, Kalb oder Lammknochen.
Bitte Knochen niemals gekocht dem Hund
verfüttern, da durch die Hitzeeinwirkung das Knocheneiweiß
verändert und die Verdaulichkeit sinkt. Knochen können dann als
Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt wirken und zu Verstopfungen führen.
Weiters werden aus dem Knochen die natürlichen Weichmacher
rausgekocht und die Knochen werden hart wie Stein und können die
Zahnsubstanz beschädigen.
Interessant ist auch, dass Zahnstein
meist (je nach Haltung des Hundes oder der Katze) vermehrt an einer
Stelle im Gebiss auftritt.
Bei größeren Hunden, die sich gerne
mit Kauspielzeug wie Rinderkopfhaut oder speziellen Kauholz (Torgas
Wurzel) beschäftigen, sind die Schneidezähne durch das häufige
Kauen in einem guten Zustand. Hingegen sind es bei kleineren Hunden
und Katzen oft die Schneidezähne, die als erstes Zahnbelag,
Zahnstein und Zahnfleischentzündungen aufweisen. Das zeigt umso mehr
wie wichtig es gerade auch bei kleinen Hunden und Katzen ist, sie zum
Kauen zu motivieren.
Man sollte jedoch berücksichtigen, dass auch
trotz einer naturnahen Fütterung (z.B. BARFen) bei entsprechend
empfindlichen Hunden Zahnprobleme entstehen können. Daher gilt in
regelmäßigen Abständen die Mundhöhle unserer Hunde und Katzen zu
kontrollieren! Denn es könnte z.B. beim Kauen von Holz oder spitzen
Knochen zu Verletzungen des Zahnfleisches kommen und sich Bakterien
in die Wunde einnisten und so eine Entzündung des Zahnfleisches
entstehen.
Oder bei älteren Tieren können auch
die Zähne einfach ab- oder ausbrechen!
Und da Hunde und Katzen trotz großer
Schmerzen keinen Anlass zur Sorge geben, weil sie uns es uns nicht
durch Verhaltensänderung zeigen, kann es sein das es von heute auf
morgen eine „dicke Backe“ gibt und der Zahn nur noch entfernt
werden kann oder noch schlimmer eine Entzündung bis in die
Kieferhöhlen geht!
Also vorbeugen ist besser als als
„reißen“!!
Und falls sie denken, ich geb ja eh
Trockenfutter, da geht mit dem Abrieb der Zahnstein ab.....
Falsch gedacht, denn gerade durch das
Trockenfutter (Hauptbestandteil Getreide und Zucker) entsteht
Zahnstein erst (siehe oben – pH-Wert)!
Und Zahnstein muss mit harten Bandagen
abgeschliffen oder gebrochen werden, da kann einmal drauf kauen auf
einen Keks nicht ausrichten!
Wenn wir also nicht immer in die Natur
eingreifen würden und unsere Haustieren mit „Junkfood“ ernähren
würden, wäre Zahnstein nie ein Thema, wie eben in der Natur auch!
Mit tierisch gesunden Grüßen!
Evelyn Schörkmayer
Evelyn Schörkmayer
Eine natürliche Hundenahrung findet Ihr hier:
Gesunde und natürliche Kauartikel für Hunde findet Ihr hier:
Hallo,
AntwortenLöschentoller Beitrag!
LG
Steffi
Hundespielzeug
Hundeblog
SEHR GUTE ZUSAMMENFASSUNG DES THEMAS. ZÄHNEPUTZEN BEIM HUND WIRD JA HÄUFIG UNTERSCHÄTZT UND NICHT BEACHTET. AUCH WIR PUTZEN UNSEREN HUNDEN DIE ZÄHNE ODER GEBEN IHNEN ENTSPRECHENDES KAUZEUG. WEITER SO!
AntwortenLöschen